Radfahren

78 Prozent der Deutschen haben ein Fahrrad, im Schnitt sogar zwei pro Haushalt. Rund ein Drittel nutzt das Rad täglich oder mehrmals die Woche, zwei Drittel seltener. Das ergab der Fahrrad-Monitor 2017.
(Im Jahr 2020 sind diese Zahlen coronabedingt deutlich in die Höhe geschossen. Anm. d. Verf.)

Radfahrer profitieren von jedem noch so kleinen Ausflug. Nicht nur, weil sie Benzinkosten sparen und das Klima schützen. Vor allem bringen Radler ihren Körper auf Trab. Wer regelmäßig auf die Pedale steigt, stärkt die Pumpfunktion des Herzens, baut überschüssige Fettpölsterchen ab, kräftigt Muskeln und Lunge und hellt meist seine Stimmung auf.

Positive Effekte des Radfahrens auf die Gesundheit

Die Ausdauersportart fordert Herz und Kreislauf kontinuierlich und regt den Stoffwechsel an. Radfahren punktet – gegenüber anderen Ausdauersportarten – mit einem weiteren Pluspunkt: „Es entlastet die Gelenke, da das Fahrrad das Körpergewicht trägt“, sagt Professor Helmut Lötzerich vom Institut für Outdoor Sport und Umweltforschung an der Deutschen Sporthochschule Köln.

Daher eignet sich ein Drahtesel gerade für ältere sowie für übergewichtige Menschen. Zudem beansprucht die gleichmäßige Bewegung die Muskeln günstiger als beispielsweise Joggen. Wer mit zirka 15 Stundenkilometern unterwegs ist, verbraucht im Schnitt rund 400 Kilokalorien pro Stunde. Je nach Körpergewicht, Alter, Schwierigkeitsgrad der Tour und Gegenwindlage variiert der Kalorienverbrauch jedoch.

Richtig radeln

Laut Experten radeln viele Menschen nicht ideal. Sie bauen mit schweren Gängen Tempo auf und rollen dann vor sich hin, treten wieder ein paar Mal ins Pedal und rollen wieder. Viel effektiver für die Fitness und zugleich gelenkfreundlicher: „Einen leichteren Gang einlegen und dafür kontinuierlich treten“, rät Lötzerich.

Außerdem wichtig: die richtige Sitzposition. Fühlt sich Ihr Po oder Intimbereich taub an, schmerzt der Nacken oder kribbeln Ihre Handgelenke, dann sollten Sie einen Fahrradhändler aufsuchen. „Oft sind Lenker- oder Sattelhöhe falsch eingestellt“, erklärt Stephanie Krone, Pressesprecherin des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Weitere Gründe, wie Sie das Rad richtig einstellen und so darauf sitzen, dass nichts wehtut, lesen Sie hier: Radfahren ohne Schmerzen.

Regelmäßiger Fahrrad-Check

„Überprüfen Sie regelmäßig Licht und Bremsen“, sagt Krone. Lässt sich der Bremshebel weit in Richtung Lenker bewegen, bevor die Bremsen greifen, sollten Sie die Bremszüge überprüfen und bei Bedarf austauschen. Dazu muss die Bremse nachgestellt werden. Einmal pro Jahr – am besten im Winter oder Frühling – sollten Sie Ihr Rad auf „Herz und Nieren“ prüfen oder prüfen lassen, raten Experten. Neben ausgeleierten Bremsen können auch die Reifen porös werden. Brüchige, rissige Stellen weisen darauf hin.

Die passende Radbekleidung

Auch wenn nur rund 30 Prozent der Radler einen Helm aufsetzen: Er ist wichtig, denn er schützt den Kopf bei einem Sturz. Achten Sie beim Kauf auf das TÜV-Prüfsiegel. Eine Radhose oder –shorts haben den Vorteil, dass sie oft eine wattierte Einlage haben, die Ihr Gesäß polstert. Spezielle Handschuhe beugen Druckstellen und Blasen an den Händen vor. Atmungsaktive T-Shirts und Jacken vermeiden einen Hitzestau und trocknen schnell. Berechnen Sie bei der Wahl der Kleidung immer den Fahrtwind mit ein, der trotz warmen Temperaturen zu einem Frösteln führen kann. Nehmen Sie genug zum Trinken mit – am besten Wasser oder eine verdünnte Fruchtsaftschorle.

Wenn Sie länger keinen Sport getrieben haben, dann lassen Sie sich vorab sicherheitshalber von einem Arzt durchchecken.

Quelle: Apotheken-Umschau, Dr. Martina Melzer, 24.06.2019

Warum Radfahren so gesund ist, berichtet z.B. der NDR;
ebenso interessant zum Thema der Allgemeine Deutsche Fahrradclub ADFC Hessen

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